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Vor wenigen Stunden hat hier eine neue junge FischIn die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt.
Diese Frage stellt sich doch der Mensch erst ab einem bestimmten Alter, oder?
Kinder tun das nicht, bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Die Kleinen wollen wissen, warum der Himmel blau ist, woher die Babys kommen, warum sie so früh schlafen gehen müssen, warum sie das neueste Spielzeug nicht bekommen usw. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass mich mein Sohn gefragt hätte, warum und wofür er auf der Welt ist.
Beiträge v. Bluesanne
Im Zeitraum von 16.10.2014 bis 31.01.2016 verfasste ich 302 Beiträge bei fisch + fleisch
Lange durchzechte Nächte enden ebenso mit einer heftigen Diskussion zu dieser Frage. Die benebelten Teilnehmer kommen oftmals zu den abstrusesten und überraschendsten Antworten.
Und so manches Mal stehen Leute in altmodischen Anzügen mit Zeitschriften in der Hand an der Wohnungstür und fragen ebenfalls danach.
Ich zähle mich auch zu den Menschen, die sich immer wieder den Kopf über die Sinnhaftigkeit des Daseins zerbricht.
Keine Ahnung, ob die Antwort darauf so wichtig ist.
Jedoch hat es die Natur schlau eingerichtet, dass wir nicht permanent jede einzelne Handlung des Tages hinterfragen.
Fragen Fragen Fragen
Stellt Euch vor, man fragt sich jedes Mal:
„warum gehe ich jetzt eigentlich aufs Klo?“
„warum schlafe ich jeden Tag?“
„weshalb beiße ich in ein Stück Brot, um es zu essen?
„warum öffne ich den Mund, um zu trinken?“
„weshalb decke ich mich zu, wenn mir kalt ist?“
„warum hole ich die heiße Gugelhupfform nicht mit der nackten Hand aus dem Ofen?“
„weshalb schließe ich die Augen, wenn die Sonne blendet?“
Das ist doch bemerkenswert, oder?
Nichtsdestotrotz finde ich es wichtig, sich diese Frage ab und an durch den Kopf gehen zu lassen, sie macht einem das Leben bewusster, denke ich.
Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute. Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang. Konfuzius
Oft sitze ich aber einfach nur da und beobachte meine Katern,
es beruhigt mich und meine Fragen und Ängste verschwinden langsam im Universum des Gehirns und die Frage löst sich im Nichts auf.
Lost – Down – Ulysses
Wien, 24.11.2020
Eine halbe Stunde hadere ich innerlich, ob ich nun noch etwas schreiben soll oder nicht. Scrolle, klicke und stöbere mich durch die virtuellen Seiten. Welche die Welt hier und dort verbinden soll. Menschen, die vor oder hinter ihren kleinen und großen leuchtenden Bildschirmen sitzen und die Erde von da aus beobachten. Während im Weltall die Satelliten kreisen, um all das zu ermöglichen. Sollte nur einer dieser Antennen in den Sternen verloren gehen, würde so manches auf diesen blauen Planeten nicht mehr funktionieren.
Dinner for One
Ich beiße auf mein T-Shirt auf dem einer meiner ersten Entwürfe für ein Bluesanne-Logo aufgebügelt ist. Es ist schon ein wenig verblast, aber noch gut erkennbar. Das alte Leiberl, es muss mindestens zwanzig Jahre alt sein, riecht nach Bratensaft. Ist wohl gestern oder heute darauf gelandet. Kann aber auch vorgestern gewesen sein. Zumindest erinnere ich mich daran, dass ich Samstag zwei Schweinekoteletts mit Reis und Gemüse in meiner fünfzehn Jahre alten Küche (damals habe ich sie für sehr viel Geld renovieren lassen) zubereitet habe. Dinner for One. Für eine Person zu kochen ist nicht gerade wirtschaftlich, aber es erfüllt den Zweck mich zu ernähren. Meist esse ich zwei Tage an dem was ich so kulinarisch produziert habe. Diesmal habe ich auch noch an Tag drei davon profitiert, da ich den noch übrig gebliebenen Saft zusammen mit Nudeln verspeist habe.
Gibt es irgendein konkretes Thema welches ich in diesen Beitrag genauer betrachten wollte? Nein, nicht wirklich. Das aktuelle Damoklesschwert Corona bestimmt ohnehin schon die gesamte Bandbreite der Berichterstattungen. Täglich neue Zahlen, die pragmatisch Menschenschicksale unpersönlich nummerieren. Das Virus ist sowieso schon so bedrohlich für jegliche Bereiche des Lebens, warum sollte man zusätzlich noch eine grausamere Maske zur Personifizierung jedes einzelnen Lebewesens das betroffen ist aufsetzen.
Lebens Mittel
Die Bedrohung der kaputten Umwelt, das Verbrechen der Menschheit ihren eigenen Lebensraum zu zerstören. Kann der Mensch die Erde noch rechtzeitig reparieren, bevor alles den Bach runtergeht? Kinder die verhungern, tonnenweise Lebensmittel, die im Müll landen. Waffen, Krieg, Flucht, Macht, seltsame Volksvertreter – da möchte ich gar nicht weiter nachdenken – Ohnmacht. Es erschlägt mich. Wie kann ich die Welt retten? Ist sie noch zu retten? Wollen wir sie retten? Scheinbar verfolgen nicht alle dasselbe Ziel.
Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten, für das Allgemeinwohl. Was kann ich tun? In einen meiner unzähligen Therapiesitzungen habe ich von meinem Wunsch, irgendwas für Menschen in Not tun zu wollen berichtet. Meine Therapeutin fand das grundsätzlich gut, aber meinte ich sei noch nicht gefestigt genug dafür. Schlimm. Aber irgendwas möchte ich doch tun. Etwas das mir sinnvoll erscheint. Tagaus tagein hier in meinen vier Ecken auf der Couch herumzulungern, das kann doch nicht bis an mein Ende die einzige Nichtaktivität sein.
Bewegend
Schreiben, Fernseher vierundzwanzig Stunden am Tag aufdrehen, Essen zubereiten, Kater füttern, ein Bild malen, Musik hören, denken, nachdenken, Gedanken machen. Pläne machen. Ich habe nur eine vage Vorstellung von dem, wie mehr Bewegung in mein Leben kommen könnte.
Vorwiegend körperliche Betätigung, die über einen Weg zur Toilette hinaus geht. Auch diesen Wunsch kann ich aktuell nicht weiterverfolgen, da mir meine Hausärztin im Augenblick davon abgeraten hat. Ich musste lachen, als sie mir das mitgeteilt hat. Welch Ironie – üblicherweise wird Bewegung ausdrücklich empfohlen.
Verdammt zu Stillstand. Verdammt zu geistiger Arbeit. Ankämpfen gegen die bedrohliche Nutzlosigkeit, die man empfindet, wenn der Alltag so ganz ohne von außen kommender Inspiration vorüber geht. Scheinbar bin ich durch die vorangegangenen Jahre des Alleinseins geübt, meine Zeit doch irgendwie etwas kreativer zu gestalten. Die Neugier schiebt mich voran. Nein, Langeweile kenne ich nicht. Es fehlt vielmehr an Konversation, der Austausch von Gedanken mit adäquaten Menschen. Dies weiter zu analysieren ist kontraproduktiv, weil es nichts an der aktuellen Lage ändert. Draußen in der Welt nicht, und auch nicht meine.
Licht
Erschreckend, wenn ich bedenke, wie wenig Jahre noch vor mir liegen könnten, wenn man das Durchschnittsalter einer Mitteleuropäerin als Richtschnur her nimmt. Falls mich nicht vorher Corona zerfrisst. Ja, auch daran habe ich schon gedacht, falls sich einer dieser gekrönten fiesen Erreger in meine Schleimhäute verbeißt. Meine Chancen, das zu überleben, schauen schlecht aus. Vorerkrankt und alt zugleich, keine guten Voraussetzungen ohne Schaden davon zu kommen.
Soll das schon alles gewesen sein, kommt da noch etwas, etwas Angenehmeres, etwas Sinnvolleres, etwas Anregendes? Macht es Sinn darüber nachzudenken? Permanent darüber zu schreiben? Gedankengänge die ins Nichts führen. Immer mehr ins Detail gehende Wanderungen, welche sich unendlich anfühlen, aber dann doch lediglich einen Augenblick festhalten mit einer limitierten Aussicht. Im Nebel stochern, der vor dem Fenster in der Einbahn wabert. Grau durch Bunt ersetzen. Dunkel mit Licht erhellen.
Ulysses
Endlos, Unendlich anfühlende Tage und Nächte, wo scheinbar nichts passiert. Und dennoch tippen meine Finger flott in die Tasten.
Ging es James Joyce vor etwa hundert Jahren ebenso? Als er sein Werk „Ulysses“ verfasst hat. 730 Seiten, der einen einzigen Tag beschreibt. 31 Audio-CDs (2289 Min.). Es würde daher beinahe 100 Tage dauern, wenn ich mir das durchgehend anhören würde. Eine Herausforderung. Aber er hat es geschrieben, ich habe es (noch) nicht gelesen.
Siebenhundertdreißig Seiten habe ich sicherlich auch schon geschrieben, denke ich. Jedoch leider noch nicht in einem Buch zusammengefasst. Eher scheinbar unzusammenhängende Beiträge. Aber irgendwie verknüpfen sie sich untereinander immer mehr und entsteht schlussendlich doch ein Gesamtes. Durcheinander geworfene Puzzleteile auf einem Tisch, welche zusammengesetzt ein Bild ergeben. Jenes Bild, welches ziemlich genau mein bisheriges Dasein aufzeigt. Darauf weisen auch einige blau markierte Worte in den Beiträgen hin, welche wiederum auf andere hinzeigen.
Vielleicht den Anfang sehen und das Ende außer Acht lassen. Alles das beginnt, endet auch, oder? Wie lange etwas dauert, das ist nicht immer beeinflussbar. Zahlen dienen zwar zur Orientierung, aber grenzen auch ein.
Bluesannes Gedankensplitter
Ein aktuelles Lied
Bosse – Der letzte Tanz / 2020
…welches irgendwie zu dem Geschriebenen passt…