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Das Mandala (Sanskrit – Kreis, heiliger Bereich)
ist ein Meditationsbild das vom Buddhismus aus dem Hinduismus übernommen wurde. Es besitzt die Formsymbolik von Kreis und Quadrat sowie Farbsymbolik, z.B. Weiß, Gelb, Rot und Grün als Farben der Himmelsrichtungen und der vier gereinigten Neigungen. Geometrie verbindet das Mandala mit der figürlichen Darstellung von Gottheiten und deren Gefolge. Es ist jedoch kein Gegenstand kultureller Verehrung, sondern unterstützt als Projektion kosmischer und mentaler Zusammenhänge die Meditation. Mandalas entstanden als vorwiegend tibetanisches Rollbild (Thangka).
Begehbares Mandala
Buddhistische Mönche fertigen sie auch aus gefärbtem und gesegnetem Sand in der Technik der Sandmalerei; als Zeichen der Vergänglichkeit werden sie nach ihrer Vollendung fließendem Wasser übergeben.
Ein begehbares Mandala ist das Heiligtum Borobodur in Zentraljava (8./9. Jahrhundert, im 10 Jahrhundert verlassen, 1813 wiederentdeckt): Auf fünf Quadraten türmen sich drei kreisrunde Terrassen, die stufenweise im Uhrzeigersinn umschritten werden. Der Umgang führt entlang an Reliefs mit lustvollen und dämonischen Motive (untere Stufe), gefolgt von Szenen des Weges zum Bodhisattva Maitreya (Sanskrit, der Liebevolle), dann aus der Buddha-Legende. Auf den drei runden Terrassen reihen sich glockenförmige Stupas mit rautenförmig durchbrochenen Wänden; sie ummanteln Buddhafiguren. Ein oberster und größter Stupa in 40 m Höhe, zugleich die Spitze des mythischen Welbergs Meru und der Weltenachse, ist leer und symbolisiert das Nirvana.
Allgemein bezeichnet der Begriff Mandala auch das runde Bild.
In der heute allgemein verbreiteten Bedeutung „rundes Bild“ verwendete bereits Carl Gustav Jung die Bezeichnung Mandala, allerdings nicht beschränkt auf diesen formalen Aspekt. In Erinnerungen, Träume und Gedanken (1966) findet sich die Äußerung: „Meine Mandalabilder [waren] Kryptogramme über den Zustand meines Selbst, die mir täglich zugestellt wurden.“
Das Mandala mit dem späteren Titel Kreuz im Flammenkreis entstand 1920 auf Grund eines Traums vom 22.Jänner 1914 und erstmals 1977 publiziert (C.G.Jung, Bild und Wort, Eine Biographie). (Quelle: „Sachlexikon der Kunst“ / Reclam)
Meditativ
In der Zeit nach dem Aufenthalt in der Psychiatrie 2001 war ich Daheim vorwiegend damit beschäftigt zu Malen. Es war sicherlich einer der produktivsten Phasen bisher. An manchen Tagen entstanden bis zu vier Bilder. Wenn ich sie mir heute betrachte, entdecke ich auch so manches Mandala darunter. Da habe ich wohl unbewusst meditative Bilder geschaffen, denn damals kannte ich den Begriff Mandala und dessen Bedeutung noch nicht. Ich erinnere mich gut daran, wie exzessiv und vertieft ich daran gearbeitet habe. Beinahe wie eine Art Rauschzustand. Das zeigt mir, wie sehr kreatives Arbeiten innere Ruhe erzeugen kann. Zugleich aber auch durch den Prozess ein Weiterkommen fördert.
Mandala selbst malen
Vielleicht wollt Ihr ja es auch einmal versuchen. Im www findet ihr einige Vorlagen zum Ausdrucken (z. B.Mandala 4free), oder Ihr zeichnet Euer ganz persönliches. Probiert es einfach einmal aus. Oder Ihr macht es wie die Mönche und malt Euer Mandala in den Sand.
Viel Freude dabei.
Kolam
Malen mit Reismehl. Eine ebemso spannende Art symetrische Muster zu produzieren
Sally Oldfield - Mandala (1980)
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12:15:07 2023-09-26