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ToggleMo.11.02.2019
Happy Birthday #Mama, so könnte ich heute einen Gruß per Twitter an meine Mama senden. Eine Karte schreiben? Oder würde ich ihr eine SMS schicken? Hätte sie überhaupt ein Mobiltelefon? Ich besitze zwar ein Handy, aber bin damit nicht im Netz. Somit könnte ich sie ja auch anrufen.
1991 habe ich das auch getan. Am 2.April. Es war eigenartig, dass sie nicht auf der Geburtstagsfeier erschienen war, die ich am Wochenende veranstaltet hatte.
Von meinen Geschwistern und auch von meinem Vater habe ich keine zufriedenstellende Antwort bekommen, als ich nachfragte. Seltsam. Offensichtlich war sie krank. Also wollte ich Genaueres wissen.
Das Telefonat mit meiner Mama dauerte relativ lange. Sie stellte Fragen, die mich damals sehr verwundert haben. Überhaupt, war es ein sehr offenes Gespräch, wie ich es so noch nie mit ihr geführt hatte.
Oft habe ich mich gefragt, hat sie geahnt, gespürt oder was auch immer vermutet, dass Sie das letzte Mal mit mir spricht?
Mittwoch 3.April 1991:
Meine Tante rief mich in der Firma an: „Du die Mama wurde ins Spital eingeliefert!“ Mehr sagte sie nicht. Ich ließ alles liegen und stehen und fuhr sofort ins alte AKH. In welchen ich auch geboren wurde.
Dort angekommen wurde ich in einen Raum geführt, wo meine Mama lag. Seltsam, dachte ich mir, das sieht so gar nicht nach einem Krankenzimmer aus. Langsam ging ich auf das Bett zu. Sie lag da und sah aus, als würde sie schlafen. In ihrem Mund steckte ein Tubus, der jedoch nirgendwo angeschlossen war. Keinerlei Geräte waren da. Eigenartig. Ich fasste sie an, wollte etwas zu ihr sagen. Aber da entdeckte ich ein Schildchen an ihrer Zehe. Völlig schockiert lief ich aus diesem unbehaglichen Raum, direkt in die Arme eines Arztes. Dieser sagte mir mit wenigen Worten, dass meine Mama bereits vor zwei Stunden verstorben war. Und jetzt lag sie da drin in diesem Abstellraum, mehr war es nicht. Mit lediglich 48 Jahren.
Ein Monat später hatte mein Bruder einen schweren Motorradunfall, bei dem auch er, beinahe verstorben wäre.
1992 starb mein zweiter Bruder mit 23 Jahren.
Wertvoll
Am meisten tut es mir für meinen Sohn Leid, dass er seine Oma nie wirklich kennen gelernt hat. Und ich meine Mama. Weil gerade zu dieser Zeit, gab es zum ersten Mal intensive Momente. Aber ich weiß auch, dass es dennoch die richtige Zeit für sie war, zu gehen. Ihr gelebtes Leben, war nicht immer das angenehmste. Ich denke, sie ist jetzt glücklicher! Das Leben ist wertvoll – manchmal kann aber der Tod eine Erlösung sein!
Wir treffen uns ohnehin Alle in dem gemütlichsten Kaffeehaus im Himmel, ohne Rauchverbot! und ohne all den anderen (un)möglichen Vorschriften und Verbote!
…ein Lied für Dich, Mama!
Al Bano & Romina Power ….die hast Du so gerne gehört!
und wenn ich die Musik höre, denke ich an Dich!