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ToggleEine Brise Tom Waits
Es war vor 9 Jahren (mittlerweile bereits 17 Jahre [2006]), als ich zuletzt meine Koffer für eine Reise packte. Gleichzeitig packte mich das Reisefieber. Es quälte mich natürlich auch die Frage aller Fragen: Was packe ich für den geplanten Urlaub ein? Abgesehen von einer enorm großen Auswahl an Bekleidung samt Schuhwerk, musste natürlich auch die passende Musik mit. Ich durchforstete akribisch meine Tonträger nach adäquater Urlaubsmusik. Melodien, die mir die Zeit im fernen Madeira zusätzlich versüßen sollte.
Abgesehen von meinen Favoriten, wie
und vielen anderen, durfte die spanische Musikgruppe
* Marlango *
mit mir auf die Reise gehen.
die Sängerin der Band feierte am 28.Juli 2015 ihren 40. (heute 48.) Geburtstag. In Spanien geboren; mit 15 Jahren hatte sie ihr Filmdebut als Schauspielerin in dem Film „Jardines colgantes“ (Hängende Gärten). Einen größeren Publikum wurde sie durch unterschiedliche Fernsehserien Spaniens bekannt. Im Jahre 1998 nahm sie gemeinsam mit dem Pianisten Alejandro Pelayo 14 Lieder auf ein Demo-Tape auf. Vier Jahre später gesellte sich der Trompeter Óscar Ybarra hinzu. Gemeinsam erschufen sie ihr erstes Album. Dieses erschien im Jahre 2004. Leonor wollte ursprünglich Tänzerin werden und hörte daher auch sehr viel Musik. Auch die von Tom Waits. Sie erinnerte sich an ein Intro:
„I used to know this girl named Suzie Marlango. And her brother’s band name was Joe Marlango. Joe always wanted to kill me. He sang in a bandcalled the Rodbenders. Suzie Marlango used to wear these angora sweaters. I’m crazy about angora sweaters… I guess It’s kind of a hang-up of mine. She had angora socks, and angora shoes. I believe she was originally from Angora. I don’t know where she is anymore, but every time I see an angora sweater, I think maybe inside will be Susie Marlango. He-he-he… Maybe she’s in New Orleans. Well, I’ll be there…“ (TOM WAITS (‚Cold Beer On A Hot Night / Romeo is Bleeding‘, Sydney 1979). Intro for ‚I Wish I Was In New Orleans‘)
Musik mit Stil
Doch nicht nur der darin zitierte Name „Marlango“ spielt für die spanische Gruppe eine bezeichnende Rolle. Ebenso spürt der Zuhörer den Einfluss und die Inspiration des Raubeins Tom Waits. Mystisch, jedoch ein wenig behutsamer durch die weibliche Stimme und die nach Meer, Strand und Sonnenschein seufzenden instrumentalen Verzierungen.
Melancholisch, träumerisch und sexy gleiten die Töne vor sich hin. Langsam, gemütlich rascheln sie vor sich hin.
Wie das leise Rauschen des Windes auf der Insel. Angenehm berühren sie Haut und Seele. Wunderbare Klänge, die sich still in die sanfte Landschaft auf Madeira einfügen. Die Klänge von Marlango in meinem Ohr bilden mit dem sonnigen Klima auf der atlantischen Insel – eine herrliche Symbiose. Die Musik rundet das perfekte Bild meines letzten Urlaubs perfekt ab.
Allerdings bin ich keineswegs die Einzige, die von dem Zauber der Jazz-Blues-Rock – Mischung begeistert ist. Marlango absolvierte erfolgreiche Touren durch Spanien, Japan und auch Portugal. Für ihre vielfach verkauften Alben erhielten sie mehrere Goldene Schallplatten.
🔗 Diskografie
von Marlango finden Sie bei Discogs
Melancholie
Vor einiger Zeit hörte ich „Kovacs“ mit ihrem Song „My Love“. Sie erinnerte mich irgendwie an Marlango und somit auch an Madeira. Meine letzte Reise, mit viel zu viel im Gepäck, alleine auf einer Insel, die so facettenreich ist, wie die Vielfalt meiner Musik, die ich höre. Wo auch immer ich war oder noch sein werde – die Musik aus der jeweiligen Zeit wird immer eine klangvolle Gedächtnisstütze bleiben. Vor allem wird sie mir emotionale Stärke für melancholische Momente geben.