Manche Dinge, die uns im Alltag in die Hände fallen, sind oft viel älter als man denken mag. Vielleicht in etwas abgewandelter Form, aber es gibt sie noch. Ein Büchlein in dem ebenso Erinnerungen festgehalten werden, wie in einem Tagebuchoder Fotoalbum. Es finden sich darin persönliche oder allgemein gehaltene Worte, die Weggefährten handschriftlich eintragen. Meist endet diese individuelle Art kleine Spuren zu hinterlassen mit Ende der Schul.- oder Ausbildungszeit. Man könnte doch diese Tradition doch ein Leben lang weiterführen, oder? Ich stelle mir das spannend vor, was so mancher Erwachsener heute verfassen würde.
Stammbuch
Heute habe ich etwas gesucht. Gefunden habe ich es nicht. Dafür fiel mir mein „Stammbuch“ aus meiner Schulzeit in die Hände. Auch „Poesiealbum“ genannt. Ob die teilweise mit Tintenkiller bearbeiteten Einträge wahrlich Poesie sind, sei dahin gestellt. Aber irgendwie haben sie etwas antikes, ein wenig verstaubtes an sich. Dennoch vermitteln sie ein ehrwürdiges Flair. Ich rätsle bei jeden eingetragenen Namen, ob ich noch weiß, wer der oder die große DichterIn war.
…vielleicht findet Ihr mich ja auf diesem Foto
Hier ein paar der literarischen Ergüsse:
Zwei Täubchen am Dache, die lieb ich so sehr,
aber Dich liebe … noch viel mal mehr
Es küssen sich zwei Täubchen in stiller, stiller Ruh
ich weiß nicht wie sie heißen
ich glaube Ich und Du
Ins Stammbuch trag ich gern mich ein
ich möchte nicht vergessen sein.
Doch auch im Herzen möchte ich stehn,
das Stammbuch könnt verloren gehen
Rosen, Tulpen, Nelken
alle drei verwelken
Stahl und Eisen bricht
nur unsere Freundschaft nicht
Soll dich einst ein Bubi küssen
sei nicht gleich so aufgebracht
Mutti brauch es gar nicht wissen,
hats ja selber auch gemacht.
und der Klassiker auf der letzten Seite:
Ich schreibe mich aufs letzte Blatt, weil ich dich am liebsten hab!
Gibt es eigentlich noch Poesie-Alben? Habt Ihr noch eines? Welche lyrischen Worte fallen Euch dazu noch ein?