An Tagen, wie diesen braucht es wieder ordentlich viel Musik. Manches Mal gilt mein Verlangen nach lauten, hämmernden und pulsierenden Tönen. Nach dem, für alle Stimmungen strapazierfähigen Van Morrison ist mir heute auch nicht. Ich benötige samtige Klänge. Musik, die sich sanft auf meine Haut legt. Sich Note für Note in mich hinein kriecht. Meine schockgefrostete Seele zum Schmelzen bringt. Gleichzeitig die Tränen einfangen in ihren kuschelweichen Melodien.
Kathryn Dawn Lang, sie soll heute meine mit Noten dekorierte Schmusedecke sein. In die ich mich ungeniert einwickeln kann. Eine Patchwork Decke aus Country, Jazz, Pop, Chanson, Blues und ganz speziellen Lang-Stil-Anteilen. Gleich ob sie nun solo oder mit Duett-Partnern (Jane Siberry,Tony Bennett, Roy Orbison) ihre Altstimme erklingen lässt, sie wärmt. Egal, ob sie ihren selbst geschriebenen Songs, oder Coverversionen ins Mikrofon haucht, sie schmeichelt.
Vier Grammys hat sie bereits erhalten, die mit frechem Kurzhaarschnitt kräftig ihre Stimme erhebt, nicht nur zum Singen. Die geborene Kanadierin meinte in einem Interview: „Ich muss so Musik machen, ganz tief in etwas hinein tauchen. Darum dreht sich mein ganzes Leben, das braucht meine Energie.“ (Quelle: Das neue Rocklexikon/RoRoRo/1999).